Liebe Neugierige, wieder ein paar Tipps und Anregungen zum Thema Anbau und Gießen.
Nochmal zu Erinnerung, was ich im Mai schon schrieb, ist der Boden in der „ Henne“ sehr lehm- und tonhaltig. Damit ist er sehr hart, nicht tiefgründig locker, hält aber gut das Wasser in der Tiefe fest.
Der Teil mit dem gelöschten Kalk muß, wenn vor dem Pflanzen nicht erfolgt, auf den Herbst verschoben werden. Ist aber auch nicht schlimm, denn der hoffentlich im Winter eintreffende Frost hilft durch den Aufbruch der Bodenstruktur, die Gare zu verbessern, mehr Wasser im Boden halten zu können und durch einen natürliche Belüftung den Humusaufbau zu verstärken.
Und damit zum Wasser, ein heißes Thema in dieser Jahreszeit.
Gießen nach festem Plan ist eine Möglichkeit. Besser ist, täglich die Anpflanzungen zu kontrollieren (wie bereits schon beschrieben) und dann zu entscheiden, ist das Gießen notwendig oder braucht es nicht sein.
Diese immer wieder zitierten Gießanleitungen aus den Illustrierten beim Friseur sind völlig unbrauchbar, weil darin von einem Idealzustand des Bodens, der Temperaturen und des Düngezustandes sowie des Pflanzenbestandes ausgegangen wird. Jenseits aller Realitäten.
Ist der Boden sehr lehmhaltig und fast ohne Humus muß maßvoll ständig der Boden feucht gehalten werden, damit es zu keiner Austrocknung kommt. Sobald sich Risse bilden, werden die feinen Haar- und Kapillarwurzeln der Pflanzen kaputt gerissen. Das bedeutet nicht nur neuen Streß nach dem Um- oder Auspflanzen, sondern auch Qualitätsverlust bis zum Absterben der Pflanzen.
Mit einer Mulchdecke von ca. 7 bis 10 cm Stärke kann man dem Wasserverlust etwas entgegnen. Dabei ist es aber zwingend notwendig, vor dem Mulchen Hornspäne oder anderen stickstoffhaltigen Langzeitnaturdünger auszubringen, sonst wird der Boden versäuert und weiter verdichtet… ein Teufelskreis für den Lehmboden.
Ebenso ist es beim Sandboden, nur wirkt der Mulch dort nicht so extrem versauernd.
Also sollte man für die geeignete Strategie seinen Boden und die Pflanzen sehr gut kennen und wissen was man macht. Das bedeutet, daß man einfach nicht nach Schema F im Garten und Landwirtschaftsbereich arbeiten kann, will man gute und nachhaltige Ergebnisse erzielen.
Eine sehr effektive, wenn auch anstrengende Methode ist das mechanische Auflockern nach dem Gießen, sprich gründlich durchhacken. Wirkt hervorragend und lockerere Boden kann auch sehr gut atmen.
Mal zur Heukartoffelanlage in der Henne
Die sehen schon ganz gut aus, durch Auflegen weiteren Mulchmaterials, was beim Mähen anfällt, kann man dort ebenfalls weitere Nahrung und Wasserrückhalt für die Kartoffeln schaffen. Aber die bereits getriebenen Blattstiele in der Mitte freilassen und nicht mehr untermulchen. Mit dem Blattgrün ernährt sich die Pflanze und bildet die Knollen.
Jetzt kommen auch Kirschen, Beerenfrüchte und die ersten Gemüse in die Erntereife.
Wohlbekomms
Bis zum nächsten Mal
Viel Spaß und gutes Gelingen 💚
Eure Gartenfee Metti